Die Anlage wurde im Jahre 2011 in Betrieb genommen und im Jahre 2015 auf die heutige Leistung erweitert. Jährlich werden circa 4 Millionen Normkubikmeter (Nm3) Biogas erzeugt. Über drei Blockheizkraftwerke wird das Gas zu elektrischer und thermischer Energie umgewandelt.
Die Biogasanlage gliedert sich in drei Teile:
- Fahrsiloanlage
- Gasstrecke mit Fermenter, Nachgärer und Gasaufbereitung
- Gasverbrennung in Motoren und anschließender Einspeisung des erzeugten Stromes und der Wärme
In die Siloanlage werden die eingesetzten nachwachsenden Rohstoffe einsiliert. Mehrmals täglich wird über einen Feststoffdosierer ein Gemisch der verschiedenen Einsatzstoffe in die Fermenter eingebracht. Im Fermenter findet der Abbau der eingesetzten organischen Stoffe durch Methanbakterien statt. Hierbei entsteht jeweils etwa zur Hälfte Methangas und Kohlendioxid (CO2). Damit die Methanbakterien aktiv werden, muss eine luftdichte Atmosphäre und Wärme vorhanden sein. Ständiges Rühren gewährleistet einen vollständigen Abbau der organischen Substanz. Das Methangas gelangt über Gasleitungen zu den Motoren.
Auf der Biogasanlage selbst stehen zwei Motoren. Ein Motor wird über eine Fernleitung auf dem benachbarten Pharma-Unternehmen Vetter betrieben. Der produzierte Strom wird ins Stromnetz eingespeist. Die anfallende Wärme dient zum einen für die Prozesswärme und zum anderen werden über ein Fernwärmenetz verschiedene Gewerbebetriebe mit Wärme versorgt. Eine Hackschnitzeltrocknung nimmt die überschüssige Wärme vor allem im Sommer ab.
Die Jahresproduktion beträgt bei Strom etwa 7,9 Millionen kWh und bei Wärme etwa 6,6 Millionen kWh. Damit können rechnerisch etwa 2.400 Haushalte mit Strom und etwa 2.100 Haushalte mit Wärme versorgt werden.
Nach dem Vergärungsprozess bleibt der sogenannte „Gärrest“ als hochwertiger Dünger übrig. Dieser wird auf die Felder der beiden Gesellschafter ausgebracht und ersetzt dabei bisher zugekauften Handelsdünger. Somit ergibt sich ein fast geschlossener Nährstoffkreislauf.
Einsatz von Rohstoffen
In der Anlage werden möglichst viele Reststoffe eingesetzt; zwischen 30 und 40% ist dies Wirtschaftsdünger wie Gülle und Mist aus benachbarten Betrieben. Dazu kommen noch Pflanzenreste aus dem Hopfenanbau und aus der Apfelsaftproduktion. Die weiteren Einsatzstoffe sind nachwachsende Rohstoffe wie Gras, Ganzpflanzensilage, Mais und Zuckerrüben. Diese werden zum größten Teil von den Gesellschaftern selbst angebaut. Dank der ausreichenden Flächenausstattung der beiden Gesellschafter sind diese Kulturen in eine bestehende Fruchtfolge eingebaut, Monokulturanbau findet nicht statt.